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ADHS
 
Bezeichnung(en) / Bedeutung:
Die meisten Fachleute benutzen heutzutage den Begriff ADHS zur Bezeichnung der Aufmerksamkeitsdefizit- /Hyperaktivitätsstörung. Mitunter werden aber auch andere Begriffe und Abkürzungen zur Bezeichnung dieser psychischen Störung benutzt:
 
- Hyperkinetische Störung (HKS)ist in Deutschland und Europa als Begriff noch weit verbreitet und wird auch noch in der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen der Weltgesundheitsorganisation (ICD-10) verwendet, welche die Grundlage für eine Diagnose darstellt.
 
- Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS) wird manchmal als Begriff verwendet, um eine Unterform der ADHS zu bezeichnen, die vor allem durch eine ausgeprägte Unaufmerksamkeit und weniger durch Hyperaktivität oder Impulsivität gekennzeichnet ist.
 
-Minimale Cerebarale Dysfunktion (MCD) oder Psychoorganisches Syndrom (POS)sind ältere Bezeichnungen, die früher verwendet wurden. Diese Bezeichnungen sollten verdeutlichen, dass die Ursachen für die Problematik hauptsächlich in organischen Veränderungen des Gehirns zu suchen sind, die vor allem durch Komplikationen während der Schwangerschaft, der Geburt oder der frühkindlichen Entwicklung entstanden sind. Die Sichtweise, dass solche Faktoren die Hauptursache für ADHS sind, wird heute nicht mehr aufrechterhalten.
 
- Es gibt noch andere Begriffe, wie sensorische Integrationsstörung, Wahrnehmungsstörung, zentrale auditive Verarbeitungsstörung, die ebenfalls manchmal synonym verwendet werden. Auch diese legen bestimmte Ursachen für die Symptome von ADHS zugrunde, die allerdings wissenschaftlich nicht als Hauptursachen von ADHS belegt werden konnten.
 
 
Symptome:
Charakteristisch für eine Aufmerksamkeits-Defizit-Störung (ADS) ist ein ausgeprägt unaufmerksames und impulsives Verhalten, vor allem in Gruppensituationen. Bei der Aufmerksamkeits- Defizit- Hyperaktivitäts- Störung (ADHS) kommt noch Unruhe und übermäßiger Bewegungsdrang dazu. Sie gilt als eine der häufigsten Störungen des Kindes- und Jugendalters (DSM-IV 1994; ICD-10 1990).
 
Wie sich diese Kennzeichen im Alltag darstellen werden hier beschrieben und mit Beispielen erläutert. Die drei Kernsymptome der ADHS sind:
 
1. Beeinträchtigte Aufmerksamkeit
·         Träumen
 "Hans Guck in die Luft"
·         leichte Ablenkbarkeit
im Klassenraum hängen Bilder an der Wand, der Hintermann raschelt mit einem Papier o.ä.)
·          hastig überhüpfender Wahrnehmungsstil
bekommt einerseits schnell etwas mit, aber übersieht wieder Wichtiges
kontrolliert nicht genügend, z.B. abgeschriebene Wörter
·          Vergesslichkeit, Zerstreutheit
vergisst sein Heft, Turnzeug, Aufgaben
überhört (schulische) Anweisungen
·          Stimmungsschwankungen
geringe Frustrationstoleranz, d.h. schnell enttäuscht wenn was nicht klappt, verliert dann die Lust
·          Reizoffenheit
springt auf alles Neue an, aber bei Routineangelegenheiten kein Durchhaltevermögen
 
2. Impulsivität
·         "Plappermäulchen"
sagt was es denkt, ohne jedoch die Situation zu bedenken
daher manchmal taktlos
redet zu viel
beachtet dabei nicht soziale Signale (z.B. ob es dem anderen zu viel wird)
"Sprechdurchfall"
·         "Kaum gedacht, schon getan"
unterbricht andere, platzt ins Gespräch / Spiel / Handlung hinein
·         Gefährdung durch Unachtsamkeit
steigt aus dem Auto und rennt ohne zu schauen über die Straße
begibt sich in gefährliche Situationen, hat wenig Gefahrenbewusstsein
·          Ungeduld
drängelt sich vor, kann nicht abwarten
·          heftige, plötzliche Gefühlsausbrüche
Jähzorn, Wutanfälle, Stimmungsschwankungen
·         lässt sich zu unüberlegten, manchmal gefährlichen Tätigkeiten verleiten (Mutproben, Sprung übers Wasser, auf Eis gehen)
 
Nicht jeder mit diesem Verhalten hat ADHS. Es geht hier um die Menschen, denen die altersentsprechende Impulskontrolle trotz guten Willens immens schwer fällt. Die, die immer ins gleiche Fettnäpfchen treten.
Ganz besonders charakteristisch und treffend ist "Michel aus Lönneberga" von Astrid Lindgren als ein solches Kind in der Kinderliteratur beschrieben. Er hat die tollsten spontanen Einfälle, die er auch umgehend in die Tat umsetzt, ohne lange nachzudenken. Er meint es nie böse, nur eben... "kaum gedacht und schon getan" und das eben ohne die Folgen und Gefahren zu bedenken. Es lohnt sich dieses Buch auch einmal aus dieser Sichtweise zu lesen.

3. motorische Überaktivität Kinder hampeln, rutschen, verdrehen sich, kippeln auf dem Sitz
·        
·         fingern an Kleidung, Haaren, Gegenständen herum
·         ungeduldig, wenn sie warten sollen
·         plötzlich einschießende Bewegungen, d.h. Kind schreibt, plötzlich grabscht es ausladend nach dem Radiergummi, dass die Umsitzenden sich erschrecken
·         reden mit Händen und Füßen
·          "Hummeln im Hintern", stehen auf und laufen herum, auch wenn sie sitzen bleiben sollen
·          wechseln häufig ihr Zielobjekt und ihre Tätigkeiten
 
Wichtig ist das Alter, Reife und Temperament berücksichtigt werden. Für ein gesundes junges, lebendiges Kind ist es "normal", dass es sich gerne bewegt, springt und hüpft (auch auf den Betten oder über Tisch und Bänke). Es kommt nicht auf den Umfang an, sondern auf die mangelnde Selbstkontrolle, die Umtriebigkeit und Ziellosigkeit bei den Aktivitäten.
 
Positive Eigenschaften
ADHS Kinder haben oft auch besonders positive Eigenschaften und Begabungen
·         charmant
·         fröhlich
·         witzig
·         schlagfertig
·         hilfsbereit
·         lustig
·         kreativ
·         fürsorglich
·         aufgeweckt
·         phantasievoll
·         flexibel
·         tierlieb
·         sensibel
·         interessiert
·         gutmütig
·         nicht nachtragend
·         begeisterungsfähig
·         belastbar
 
Auch hier liefert die Literatur Beispiele, wie den bereits erwähnten liebenswerten Michel aus Lönneberga, Calvin und Andere.
(adhs.de)
 
 
Behandlungsmöglichkeiten:
 
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Ist die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung diagnostiziert, stellt sich die Frage nach der Behandlung. Da die neurobiologischen Ursachen nicht beseitigt werden können, gilt es, die Symptome zu behandeln. Wichtigstes Ziel ist dabei, die unaufmerksamen, hyperaktiven und impulsiven Verhaltensauffälligkeiten des Kindes zu normalisieren.
In den vergangenen Jahren haben sich die Möglichkeiten, eine ADHS angemessen zu behandeln, deutlich verbessert. Internationale Studien und Richtlinien empfehlen eine Kombination verschiedener Behandlungsbausteine im Rahmen einer so genannten multimodalen Therapie.
 
Was bedeutet multimodale Therapie?
Die "Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie" empfiehlt in ihren Leitlinien zur Behandlung der ADHS eine multimodale Therapie, die aus folgenden Elementen bestehen kann:
 
 Aufklärung und Beratung von Patienten, Eltern und Lehrern
·         Elterntraining und Interventionen in der Familie einschließlich Familientherapie
·         Intervention im Kindergarten/in der Schule
·         Kognitive Therapie des Kindes/Jugendlichen
·         Medikamentöse Therapie
Welche der möglichen Behandlungsbausteine eingesetzt und kombiniert werden, richtet sich nach dem Alter des Kindes, seiner Lebenssituation und dem Schweregrad seiner Verhaltensauffälligkeiten. Bei leichterer Ausprägung können verhaltenstherapeutische und pädagogische Maßnahmen zunächst ausreichen. Sind die Symptome stärker ausgeprägt oder bleibt der Erfolg verhaltenstherapeutischer und anderer Maßnahmen aus, dann müssen unter Umständen frühzeitig Medikamente eingesetzt werden.
Da die vielfältigen Symptome in ganz verschiedenen Lebensbereichen auftreten, wird eine möglichst ausgewogene Kombination einzelner Behandlungsmaßnahmen empfohlen. Wichtig ist aus Sicht des Kindes und seines Lebensumfelds sowie für seine Entwicklung, dass es optimal therapeutisch betreut ist.
Ab wann sollte mit einer Behandlung begonnen werden?
Für den genauen Zeitpunkt, wann eine Behandlung einsetzen sollte, gibt es keine allgemeinen Angaben. Das richtet sich nach der individuellen Symptomausprägung und danach, welche Beeinträchtigungen die Betroffenen erleiden. Verhaltensauffälligkeiten sollten in jedem Fall frühzeitig behandelt werden, um Fehlentwicklungen für das Kind und daraus resultierende Folgen möglichst zu vermeiden. Bei der medikamentösen Therapie ist ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang geboten. Im Kindergartenalter sollten Medikamente nur in besonders begründeten Fällen erwogen werden. Hier sind möglicherweise psychotherapeutische und pädagogische Maßnahmen angezeigt. Die Entscheidung darüber, welche Therapie für welches Kind zu welchem Zeitpunkt angemessen ist, kann aber nur der behandelnde Arzt treffen.
 
Die drei wichtigsten Säulen der ADHS-Behandlung sind:
 
·         Psycho- / Verhaltenstherapie
Das Ziel einer Verhaltenstherapie ist, die hyperaktiven, impulsiven und unaufmerksamen Verhaltensmuster abzubauen und statt dessen neue Verhaltensweisen zu erlernen. Ob eine Verhaltenstherapie schon am Beginn einer ADHS-Behandlung stehen sollte, richtet sich danach, wie stark die Verhaltensstörungen ausgeprägt sind und ob begleitende psychische Störungen vorliegen, z.B. aggressives Trotzverhalten oder Depressionen. Die Kombination aus einer Verhaltenstherapie und einer medikamentöse Therapie zeigt häufig eine größere Wirkung als die Verhaltenstherapie allein. Eine Verhaltenstherapie ist auch als alleinige Maßnahme möglich, insbesondere wenn die Eltern eine medikamentöse Therapie grundsätzlich ablehnen oder das Kind die Medikamente nicht verträgt bzw. nicht darauf anspricht.
 
Wie funktioniert eine Verhaltenstherapie?
Die Verhaltenstherapie kann in verschiedene Phasen eingeteilt werden:
·         Informationsphase: Aufklärung der Eltern über die Erkrankung
·         Bewertungsphase: Untersuchung der familiären Verhaltensmuster, die zu den Verhaltensauffälligkeiten beitragen könnten
·         Trainingsphase: Verhaltenstraining für Kinder und Jugendliche, Elterntraining, Schultraining
·         Auswertungsphase: Überprüfung der erreichten Verhaltensänderungen
 
In der Informationsphase werden die Eltern und - je nach Alter - auch die betroffenen Kinder und Jugendlichen selbst umfassend über die ADHS, ihre Folgen und den Umgang mit der Erkrankung aufgeklärt. Während der nachfolgenden Bewertungsphase untersucht der Therapeut die familiären Verhaltensmuster zwischen Eltern und Geschwistern und versucht zu klären, inwieweit diese zu den Verhaltensstörungen des ADHS-Kindes beitragen könnten. In der sogenannten Trainingsphase werden dem Kind neue Denk- und Verhaltensweisen vermittelt. Dabei soll es lernen, sich selbst besser wahrzunehmen und sich seines eigenen Verhaltens bewusster zu werden, um sich dann besser steuern zu können. Diese individuelle Behandlung braucht eine intensive, motivierte und aktive Mitarbeit des Kindes. Je nach Entwicklungsstand sind verhaltenstherapeutische Schritte daher erst ab einem Alter von etwa 7 Jahren sinnvoll. Oft werden diese Maßnahmen durch eine Medikation begleitet. In der abschließenden Auswertungsphase werden die erreichten Verhaltensänderungen herausgearbeitet und eventuell neue Zielsetzungen vereinbart.
 
Was bedeutet Elterntraining?
Die Schulung der Eltern gilt als wichtiger Bestandteil einer ADHS-Behandlung. Der tägliche Umgang mit ADHS ist auch für die Familie des betroffenen Kindes oder Jugendlichen eine Herausforderung, die insbesondere von den Eltern besondere Verhaltensstrategien abverlangt. Auch können die mit ADHS verbundenen Probleme zu negativen Reaktionen der Eltern führen - beispielsweise aggressives Verhalten oder Schuldgefühle. Das kann die Schwierigkeiten und die Verhaltensauffälligkeiten der Kinder noch verstärken. Deshalb werden den Eltern im Rahmen eines Trainingsprogramms Strategien vermittelt, die im Umgang mit ADHS-Kindern helfen können. Einfache Verhaltensregeln können auch den ADHS-Kindern das Leben mit der Störung erleichtern. Dazu gehören z.B.:
 
·         Feste Strukturen und deren klare Vermittlung
·         Beständige Verhaltensweisen in allen Lebenssituationen
·         Belohnungssystem für positive Verhaltensweisen
·         Vermeidung von Ablenkung
·         Rückmeldung an die Kinder und Jugendlichen
 
Im elternzentrierten Training wird idealerweise mit beiden Hauptbezugspersonen (Mutter und Vater) zusammen gearbeitet. Dazu werden problembelastete Verhaltensmuster für konkrete Situationen herausgefunden. So können für schwierige Situationen wie Hausaufgabenbetreuung oder Geschwisterstreitigkeiten gezielte Verhaltensstrategien trainiert werden, die den Umgang mit ADHS im Familienalltag erleichtern.
 
Warum sollten auch Lehrer mit einbezogen werden?
Eine so komplexe Erkrankung wie ADHS fordert es, dass alle, die zum sozialen Umfeld des Kindes gehören, zusammen arbeiten. Da die meisten ADHS-Kinder durch ihre Krankheit massive Schwierigkeiten in der Schule haben, sollten auch Lehrer und Sozialpädagogen mit in den Behandlungsprozess eines ADHS-Kindes einbezogen werden. Denn in der Schule geht es nicht allein darum, Lernziele zu erreichen, sondern auch um die soziale Entwicklung der ADHS-Kinder. Schultrainings können den betroffenen Kindern, aber auch ihren Lehrern und Mitschülern helfen, besser mit der Erkrankung ADHS im Schulalltag zurecht zu kommen. Dazu werden Lehrer und Sozialpädagogen vorab genau über die Erkrankung, ihre Symptome und die Behandlungsmöglichkeiten aufgeklärt. Weiteres zentrales Element eines solchen schulzentrierten Trainings für Lehrer ist die Vorgabe klarer Verhaltensregeln gegenüber Kindern und Jugendlichen mit ADHS - so u.a. weniger Ablenkung, feste Strukturen vorgeben, klare Erwartungen formulieren sowie zeitnah und regelmäßig Rückmeldung geben. Um einen bestmöglichen Therapieerfolg zu erzielen, sollten regelmäßige Rücksprachen zwischen Lehrern, Eltern und dem behandelnden Arzt stattfinden.
 
·         Einsatz von Medikamenten
 
Welche Medikamente wirken bei ADHS?
Neben Psychotherapie und pädagogischen Maßnahmen ist die Behandlung mit Medikamenten wichtiger Bestandteil einer multimodalen Therapie der ADHS. Seit den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts werden so genannte Stimulanzien zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit ADHS eingesetzt. In 70 - 90 % der ADHS-Fälle wird für die Dauer der Einnahme eine Verringerung der hyperaktiven, impulsiven und unaufmerksamen Verhaltensauffälligkeiten beobachtet.
 
Stimulanzien gehören heute zu den am besten erforschten Substanzen bei Kindern überhaupt und werden als Mittel der ersten Wahl zur medikamentöse ADHS-Behandlung eingesetzt. Die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Medikamente wurde in Hunderten von Studien über die letzten Jahrzehnte untersucht.
 
Als weitere Behandlungsmöglichkeit für Kinder und Jugendliche, stehen Amphetamine und Atomoxetin zur Verfügung. In seltenen Fällen kommen Anitdepressiva und Neuroleptika als medikamentöse Therapie bei ADHS zum Einsatz.
 
Wann ist der Einsatz von Medikamenten sinnvoll?
Der behandelnde Kinderarzt oder Kinder- und Jugendpsychiater entscheidet nach eingehender Untersuchung und nach Rücksprache mit den Eltern, ob eine Behandlung mit Medikamenten eingeleitet wird. Wesentlich für diese Entscheidung ist die Ausprägung der Symptome. Je nachdem, wie stark die Verhaltensstörungen den Alltag des ADHS-Kindes und seiner Familie beeinflussen und wie hoch der damit verbundene Leidensdruck ist, können Medikamente schon zu Beginn einer ADHS-Behandlung eingesetzt werden. Bei stark ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten werden andere Behandlungsmaßnahmen - so zum Beispiel eine Verhaltenstherapie - eventuell überhaupt erst durch Medikation möglich. Denn das Medikament verringert die Symptome soweit, dass das Kind einer therapeutischen Sitzung aufmerksam und konzentriert folgen kann. Bei sehr jungen Kindern ist der Arzt eher vorsichtig mit dem Einsatz von Medikamenten und versucht zunächst, andere Behandlungsmöglichkeiten einzusetzen, beispielsweise pädagogische Maßnahmen. Erst wenn dies nicht den gewünschten Erfolg bringt, kann eine Behandlung mit Medikamenten in Betracht gezogen werden.
 
Wie wirken Stimulanzien?
Warum Stimulanzien eine so positive Wirkung auf die ADHS-Symptome zeigen, ist noch nicht im Detail geklärt. Bekannt ist allerdings, dass sie die Reizübertragung im zentralen Nervensystem beeinflussen. Um die einströmenden Umweltreize zu verarbeiten, wandern im Gehirn Botenstoffe von Nervenzelle zu Nervenzelle und leiten die Informationen weiter. Bei ADHS ist dieser Austausch von Botenstoffen gestört. Die Stimulanzien scheinen genau auf das Zusammenspiel dieser Botenstoffe im Gehirn einzuwirken. Es wird angenommen, dass sie die Konzentration des Botenstoffs Dopamin im Bereich zwischen den Nervenzellen erhöht und dadurch einströmende Reize anscheinend besser gefiltert und verarbeitet werden können.
  
Beeinflussen Stimulanzien den Charakter des Kindes?
Entgegen einer häufig geäußerten Meinung verändern Stimulanzien das Wesen der Kinder nicht. Bei richtiger Anwendung stellen diese die Kinder nicht ruhig, bewirken keine Charakterveränderungen und lassen auch positive Eigenschaften von ADHS-Kindern wie zum Beispiel eine besondere kreative Gabe nicht verschwinden. Durch die Medikamente gelingt es lediglich, die ADHS-typischen Verhaltensstörungen soweit zu reduzieren, dass die betroffenen Kinder sich altersentsprechend verhalten und ihre Fähigkeiten besser entfalten können.
 
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Der Einsatz von Medikamenten wird vom behandelnden Arzt überwacht, der auch das Vorgehen mit den Eltern bespricht. Wie bei anderen Medikamenten auch, können bei der Behandlung mit Stimulanzien Nebenwirkungen auftreten. Beobachtet werden z. B. Kopf- oder Bauchschmerzen, Appetitmangel oder Schlafstörungen. Im Allgemeinen werden diese Medikamente aber gut vertragen.
 
·          Pädagogische Massnahmen
 
Wie geht man mit ADHS um?
Alle, die mit ADHS-Kindern umgehen, stehen täglich vor neuen Herausforderungen. Es gibt praxisnahe und einfache Hilfen, wie man mit diesen Kindern ein wenig leichter umgehen kann. So können ein strukturierter Tagesablauf und bestimmte Verhaltensregeln das ADHS-Kind und seine Familie unterstützen, besser mit der Erkrankung zurechtzukommen. Hier ein paar Tipps, wie der Alltag etwas einfacher zu bewältigen ist:
 
•Klare Regeln und Zeiten
Dem Alltag eine feste Struktur zu geben, ist für die betroffenen Kinder sehr wichtig. Sinnvoll ist ein einfacher Wochenplan. Entscheidend ist, dass auch Eltern, Lehrer und Sozialpädagogen sich selbst an einmal aufgestellte Regeln halten. Nur so können sie dem Kind helfen, zum Beispiel Pläne zur gezielten Vorbereitung auf Klassenarbeiten, für Hausaufgaben oder auch andere Aufgaben einzuhalten. Stopp- und Erinnerungsschilder können beispielsweise für die Hausaufgaben ("Achtung: Hausaufgabenzone") oder für kleinere, fest definierte Aufgaben im Haushalt das Verantwortungsbewusstsein und den Spaß an der Sache wecken.
 
•Das Gespräch mit Lehrern suchen
Suchen Sie das Gespräch mit Sozialpädagogen und Lehrern. Regelmäßige Gespräche ermöglichen, dass alle Beteiligten die Situation des Kindes besser einzuschätzen lernen. Zudem können sie zu einer positiven Beziehung zwischen Kind und Pädagoge beitragen und mehr Verständnis für seine Besonderheiten erzielen. Bitten Sie den Lehrer das Kind so zu setzen, dass er ständigen Kontakt zum Kind herstellen und dessen Aufmerksamkeit immer wieder auf sich lenken kann, eventuell sogar ohne Worte mit Hilfe von Signalkarten.
 
•Feste Hausaufgabenabläufe
Feste Abläufe fördern die Konzentration und helfen dabei Ruhe zu schaffen. Sie eignen sich vor allem für die Hausaufgabensituation: Hausaufgaben sollten immer am selben Ort und zu der selben Tageszeit erledigt werden. Es empfiehlt sich ein Wechsel von Arbeits- und Entspannungsphasen, zu Beginn beispielsweise 10 Minuten Lernphase und dann drei Minuten zur freien Verfügung. Zudem gelingen Hausaufgaben besser in reizarmer Umgebung: Achten Sie darauf, dass Geschwister und Haustiere nicht im selben Raum sind. Schirmen sie auch Geräusche soweit wie möglich ab: Telefon, Computer und Fernseher sollten ausgestellt sein. Ein aufgeräumter Schreibtisch, der frei von Spielzeug, Freizeitlektüre und Lebensmitteln ist, wirkt reizärmer. Besonders hilfreich sind Wochen- und Klassenarbeitspläne, die das Lernen strukturieren. Auch eine Uhr oder Eieruhr kann helfen, die klar die Lern- und Entspannungsphasen einläutet. Am Ende der Hausaufgaben sollte immer der Schulranzen für den nächsten Tag gepackt und der Schreibtisch aufgeräumt werden. Hausaufgaben sind für ADHS-Kinder besonders anstrengend. Loben sie das Kind, wenn es sie erledigt hat.
 
•Belohnungssystem
Wirkungsvoller als Schimpfen und Bestrafen ist ein lobendes Verstärken der positiven Verhaltensweisen. Loben und Belohnen sollten ebenso wie ein fester Tagesablauf für das Kind berechenbar sein. Hilfreich kann ein spezieller Belohnungsplan sein, der für alle sichtbar an der Zimmertür oder in der Küche aufgehängt wird. Jedes belohnenswerte Verhalten wird mit einer entsprechenden Punktzahl vermerkt und mit der vorher ausgemachten Belohnung "vergütet".
 
•Rückmeldung an die Kinder/Jugendlichen
Genauso, wie Belohnung immer direkt erfolgen sollte, darf auch Tadel oder eine dem Versäumnis angemessene Konsequenz nicht aufgeschoben werden. Auf diese Weise können die Kinder ein Gefühl dafür entwickeln, welche Folgen ihr Verhalten hat - wenn sie sich an die Regeln halten oder auch wenn nicht. Im negativen Fall hilft oft auch ein offenes Gespräch mit dem Kind, damit es verstehen lernt, dass gerade etwas nicht richtig läuft.
 
•Freiraum für Bewegungsdrang
Da ADHS-kranke Kinder meist durch Hyperaktivität, also einen ausgesprochen starken Bewegungsdrang auffallen, gilt es, diesen Bewegungsdrang in die richtigen Bahnen zu lenken. Gezielte sportliche Aktivitäten sollten gefördert werden, damit die Kinder mal richtig "Dampf ablassen" und sich austoben können. Für konzentrierte Lernphasen bedeutet das auch, dass immer mal wieder zwischendurch kurze Bewegungszeiten erlaubt werden müssen. Nach der Hälfte der Hausaufgaben könnten ein paar Dehnübungen wie der "Hampelmann" oder "Greifen nach den Vögeln in der Luft" den "inneren Motor" der ADHS-Kinder schon ein wenig ruhiger laufen lassen.
 
•Positive Eigenschaften unterstützen und fördern
ADHS-Kinder haben viele positive Eigenschaften und Verhaltensweisen wie beispielsweise Kreativität und Hilfsbereitschaft. Die Stärken zu erkennen, zu fördern und so häufig wie möglich positiv einzusetzen, ist für sie ein wichtige Aufgabe. Unterstützen kann sie dabei das "Tagebuch der großen und kleinen Erfolge". Darin können Erfolge des Alltags dokumentiert werden. Dies fördert die Motivation und das Selbstvertrauen des ADHS-Kindes.
 
•Zuneigung zeigen
Trotz aller Probleme und Schwierigkeiten brauchen ADHS-Kinder viel Liebe und Zuneigung. Sie müssen sie sehen und spüren können. Für Eltern, Lehrer und Sozialpädagogen heißt das, dass sie dies immer wieder auch zeigen sollten. Die besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten von ADHS-Kindern - Kreativität, Ideenreichtum und Spontanität - sollten gefördert und gelobt werden. Das Kind braucht das Gefühl, angenommen zu sein, und sollte immer wieder hören: "Es ist gut, dass du da bist!"
 
Wie kann das Kind während der Behandlung begleitet werden?
Eine enge Zusammenarbeit zwischen Eltern, Arzt, Therapeuten, Sozialpädagogen und Lehrern ist ganz wesentlich für einen positiven Behandlungsverlauf. Die Eltern werden sehr stark in den Behandlungsprozess eingebunden. In vielen Fällen bittet sie der Arzt, in speziellen Fragebögen das Verhalten der Kinder während des Behandlungsverlaufs zu dokumentieren. Das erfordert von den Eltern eine genaue Beobachtung der Verhaltensveränderungen ihrer Kinder während der Therapie. Wünschenswert wäre auch ein enger Kontakt zwischen Eltern, Lehrern, Sozialpädagogen und dem Arzt, damit die Entwicklung des Kindes auch in den Lebensbereichen Schule und Familie beurteilt und individuell unterstützt werden kann. Der Erfolg einer Behandlung zeigt sich nicht sofort. Wie bei vielen anderen Erkrankungen auch ist der Therapieerfolg am größten, wenn sowohl die Behandlung als auch die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten über einen längeren Zeitraum kontinuierlich erfolgen.
 
Was sollten die Eltern betroffener Kinder bedenken?
Die oft schwierigen Momente im Zusammenleben und in der Begleitung von ADHS-Kindern beanspruchen Eltern häufig sehr stark. Deshalb sollten sie sich hin und wieder eine kleine Auszeit gönnen und auch ganz bewusst etwas ohne ihr Kind unternehmen. Erholungsphasen sind wichtig, denn wenn die Eltern gelassener mit Auseinandersetzungen umgehen können, geht es auch dem Kind besser.
 
Auch der Kontakt zu anderen Eltern in einer Selbsthilfegruppe kann helfen. Dort können Erfahrungen und Probleme ausgetauscht sowie Hilfs- und Informationsangebote genutzt werden. In der Gemeinsamkeit mit anderen Betroffenen wird beruhigend deutlich, dass man nicht allein ist und dass auch andere Eltern Probleme in der Bewältigung des Zusammenlebens mit ihren ADHS-kranken Kindern haben.
 
Wie die Behandlung im einzelnen Fall aufgebaut wird, richtet sich vor allem danach, wie stark die Symptome ausgeprägt sind. Auch der Leidensdruck des Kindes oder Jugendlichen mit ADHS und seiner Familie spielt hier eine mitbestimmende Rolle.
 
 
Ausblick/Chancen/Zukunft:
 
Was wird aus Kindern mit ADHS?
Einige psychische Störungen „verwachsen“ sich oft von alleine, andere Störungen entwickeln sich hingegen eher zum Schlechteren. Eine Reihe von sogenannten Längsschnittstudien widmen sich der Frage, was auf Dauer aus den ADHS-Kindern wird. Übereinstimmend stellt man darin fest, dass ADHS für einen großen Anteil der Kinder ein wirkliches Entwicklungsrisiko darstellt. So sind Teenager mit ADHS häufiger kriminell, arbeitslos und ohne Abschluss.
 
Genauer beleuchtet durch die Milwaukee Studie (Barkley, Murphy & Fischer, 2008)
Ihre Ergebnisse belegen, dass sich die ADHS nicht "auswächst", sondern eher Ausgangspunkt einer ungünstigen Entwicklung ist:
So erfüllen 26-30% auch als Erwachsene noch die vollen Störungskriterien, die denen für Kinder entsprechen. Verschärft man die Diagnosemerkmale der ADHS - was die Forscher für angebracht halten - (d. h. Erwachsene müssen nur 4 Symptome statt 6 erfüllen) so erweisen sich sogar 56% der ehemals hyperaktiven Kinder auch als Erwachsene noch als aufmerksamkeitsgestört.

Die ADHS-Betroffnen zeigen Symptome wie
·         Vergesslichkeit
·         Aufmerksamkeitsbeeinträchtigung
·         Mangelnde exekutive Kontrolle (Vorausplanung, Vorkehrung, Selbstreflexion, Problemlösen).

Besonders erschreckend sind die folgenden Befunde, die typische Beeinträchtigung von Menschen mit ADHS im Vergleich zu Gesunden nennen:
·         Deutlich negativere Schul- und Bildungskarriere (durch Sitzenbleiben, Sonderbeschulung, Lernstörungen, niedrigere Leistungen gekennzeichnet)
·         Geringere Qualität des Schulabschlusses
·         Soziale Anpassungsstörungen (geringer sozialen Status, leben eher alleine, haben weniger Freunde, sind seltener verheiratet und haben weniger qualifizierte Berufe)
·         Müssen ihre Beschäftigungen häufiger wechseln
·         Mehr soziale Probleme (Drogenkonsum, Alkohol)
·         Können weniger gut mit Geld umgehen
·         Häufiger in psychiatrischer oder psychologischer Behandlung
·         Leiden häufiger unter chronischen körperlichen Erkrankungen
 
Diese Beeinträchtigungen werden hauptsächlich durch die Hyperaktivität im Kindes- und Jugendalter bzw. durch die Schwere der Aufmerksamkeitsstörung vorhergesagt. Darum ist es wichtig bei einer ADHS früh zu intervenieren und dem Kind durch eine gute Behandlung zu einer positiveren Zukunft zu verhelfen. Darüber hinaus brauchen betroffene Eltern Hilfe im Umgang mit der Störung und Unterstützung im Alltag.
 
Entwicklung von ADHS-Kindern im Zeitverlauf
Die Milwaukee Studie (Barkley, Murphy & Fischer, 2008) - die Ergebnisse im Detail
 
Erste Nachuntersuchung
Nach acht Jahren waren die Kinder durchschnittlich 14,5 Jahre alt. Es konnte ein größerer Teil der Ausgangsgruppe erreicht werden, die Zahlen hierzu schwanken je nach Artikel zwischen 123 und 73 hyperaktiven sowie 66 und 50 unauffälligen Kindern.

Die erste Veröffentlichung hierzu ging dem beobachtbaren Verhalten und der schulischen Leistungsfähigkeit nach (Fischer, Barkley, Edelbrock & Smallish, 1990). Dabei erwiesen sich die ehemaligen ADHS Kinder als deutlich beeinträchtigt:
·         Geringerer IQ
·         Schlechtere schulische Leistungsfähigkeit
·         Größere Ruhelosigkeit und Ablenkbarkeit in der Leistungssituation
·         Größere Unaufmerksamkeit und geringere Hemmungskontrolle im Vergleich mit den ehemals unauffälligen Kindern
 
Die zweite Veröffentlichung (Fischer, Barkley, Fletcher & Smallish, 1993) war der Stabilität der ADHS gewidmet. Nach acht Jahren hatten sich die ADHS Symptomatik und die Lernprobleme nach Angaben der Eltern bei den hyperaktiven Kindern verringert, im Vergleich zu den ehemals unauffälligen Kindern gab es aber immer noch größere Anpassungsprobleme (Impulsivität, familiäre Konflikte, Lernprobleme, Sozialstörungen).

Besonders die Lehrer berichteten größere Anpassungsschwierigkeiten (Unaufmerksamkeit, sozialer Rückzug, soziale Probleme, Delinquenz). Korrelierte man die Werte aus der Ausgangserhebung mit denen nach acht Jahren, ergaben sich aber nur niedrige Übereinstimmungen, was eine vergleichsweise geringe Stabilität der Ausgangsprobleme belegte.
In einer weiteren Veröffentlichung ging es um die Mutter-Kind-Beziehung (Barkley, Fischer, Edelbrock & Smallish, 1991). Hier wurde festgestellt, dass große Familienkonflikte und eine belastete Beziehung zur Mutter vorherrschten. Insbesondere gab es negative und abträgliche Interaktionsmuster, die in ähnlicher Weise schon in der Eingangsuntersuchung bestanden. Die Mütter fühlten sich deutlich belasteter als die Mütter der unauffälligen Kontrollkinder.
 
 
Zweite Nachuntersuchung
Als junge Erwachsene in der zweiten Nachuntersuchung (19 – 25 Jahre, Altersdurchschnitt 21 Jahre) schrieben sich nur noch 5 Prozent der ehemaligen hyperaktiven Kinder eine ADHS zu; nach Angabe der Eltern lag ADHS aber bei 66 Prozent vor.

Der größte Unterschied zwischen beiden Gruppen bestand aber in ihren Entwicklungsergebnissen, wobei die ehemals hyperaktiven Kindern, die sich auch jetzt noch als ADHS bezeichneten, deutlich schlechter da standen.
·         Sie erreichten einen schlechteren Schulabschluss
·         Gingen seltener zur High School
·         Schnitten leistungsmäßig in ihrer Klasse schlechter ab (Ranking der Klassenmitglieder)
·         Zeigten mehr ADHS Symptome bei der Arbeit
·         Hatten einen weniger qualifizierten Beruf
·         Häufiger die Arbeitsstelle gewechselt
Allerdings hatten sie auch mehr Freunde als die unauffälligen Jugendlichen der Kontrollgruppe (Barkley, Fischer, Smallish & Fletcher, 2002, 2006).
 
Dritte Nachuntersuchung
Die dritte Nachuntersuchung erreichte die ehemals hyperaktiven Kinder nun als junge Erwachsene (Altersdurchschnitt 27 Jahre). Die Ergebnisse lassen sich wie folgt festhalten:
Nur noch 27 Prozent erfüllen jetzt die ursprünglichen Kriterien einer ADHS. Deshalb veränderte das Forscherteam die Messlatte dafür und senkt das Kriterium ab (1,5 oder 2 Standardabweichungen unter den Messwerten der Kontrollgruppe).
Die Personen, die dieser Definition entsprechend als ADHS galten, zeichneten sich hauptsächlich durch eine deutliche soziale und berufliche Beeinträchtigung aus. Die Symptome der ADHS waren aber deutlich weniger geworden (Barkley, Murphy & Fischer, 2008).
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