Behaviorismus
Der Behaviorismus als psychologische Erklärung für Lernen wurde Ende des 19. Jahrhunderts begründet, wobei dessen bedeutendste Vertreter Pawlow und Skinner waren. Pawlow untersuchte in den berühmten Hundeexperimenten den konditionierten Reflex (klassische Konditionierung), Skinner beschäftigte sich mit dem vom Lernenden ausgehenden instrumentellen Lernen (operante Konditionierung). Ein zentraler Aspekt der behavioristischen Lerntheorie ist das Reiz-Reaktions-Schema. Ausgehend von der Annahme, das Gehirn sei eine Art Black-box, nimmt dieses Konzept an, dass das Gehirn eines Lebewesens einen Reiz erhält und dann auf diesen eher passiv reagiert. Im Lernprozess werden somit durch Reize die Reaktionen des Lernenden beeinflusst, um so ein bestimmtes oft vorher definiertes Lernergebnis zu erzielen. Der Lehrende reagiert danach positiv oder negativ auf das Verhalten des Lernenden, oder er kann das Verhalten des Lernenden auch ignorieren, um das Verhalten nicht zu verstärken. Wenn der Lernende eine positive Konsequenz auf seine Reaktion erfährt, so verstärkt dies nach den Annahmen des Reiz-Reaktions-Modells, sein Verhalten. Wird mit negativer Konsequenz auf sein Verhalten reagiert, entsteht eine manchmal nur kurzfristige Reduktion des Verhaltens. Die völlige Löschung einer ungewünschten Reaktion kann durch Ignorieren des Verhaltens erreicht werden.
Behavioristische Theorien lehnen sich erkenntnistheoretisch an die Naturwissenschaften an und akzeptieren nur Aussagen über beobachtbares Verhalten als wissenschaftlich. Psychologie wird als Verhaltenswissenschaft betrieben, wobei subjektive intrapsychische Vorgänge aus der Betrachtung weitgehend ausgeschlossen werden.