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Habitus
Habitus (lateinisch habitus = „Gehaben“, von habere = „haben“) ist ein Ausdruck für das Auftreten oder Benehmen eines Menschen; für die Gesamtheit seiner Vorlieben und Gewohnheiten bzw. für die Art, sich zu verhalten.
In der Soziologie wurde der Begriff „Habitus“ von Norbert Elias und Pierre Bourdieu zum Fachterminus erhoben. Bei Elias bezeichnet der Begriff „sozialer Habitus“ Gewohnheiten im Denken, Fühlen und Handeln, die Mitgliedern einer Gruppe gemeinsam sind (gleichbedeutend „soziale Persönlichkeitsstruktur“).
Nach Bourdieu bezeichnet „Habitus“ das gesamte Auftreten einer Person, im Einzelnen also z. B. den Lebensstil, die Sprache, die Kleidung und den Geschmack. Am Habitus einer Person lässt sich ihr Rang oder Status in der Gesellschaft ablesen. Durchaus möglich ist allerdings auch, dass eine Person mit einem der sozialen Schicht angemessenen Habitus durch verschiedenste Einflüsse in eine tiefere oder höhere soziale Schicht absteigt bzw. aufsteigt. Der Habitus ändert sich (zumindest kurzfristig) nicht.
 
In diesem Sinne haben bereits ältere Soziologen Habitusformen untersucht, ohne den Begriff zu benutzen – so 1899 Thorstein Veblen den „demonstrativen Konsum“ in The Theory Of The Leisure Class. Spätestens 1925 benutzte Otto Rühle in Die Seele des proletarischen Kindes den Begriff Habitus auch wortwörtlich, als er den Marxismus mit Alfred Adlers Individualpsychologie verband.
 
Kulturanthropologische und psychoanalytische Ansätze, die den Einfluss der Sozialstruktur auf die Entwicklung der sozialen Persönlichkeit berücksichtigen, ähneln z. T. dem Habituskonzept. Der Habitus als „System verinnerlichter Muster“ erzeugt eine Auswahl von kulturtypischen und klassenspezifischen Gedanken, Wahrnehmungen und Handlungen, die den Individuen als ihre eigenen erscheinen, die sie jedoch mit den anderen Mitgliedern ihrer jeweiligen Klasse teilen. Die Theorie Erich Fromms zum Sozialcharakter ist ein Beispiel für einen dem Habitus-Konzept in der Erkenntnisleistung vergleichbaren Ansatz. Auch der „Sozialcharakter“ dient als Vermittlungsglied zwischen der individuellen psychischen Struktur und den sozioökonomischen Verhältnissen, erfüllt die Funktion der Herrschaftssicherung unterhalb des Bewusstseins der Menschen, die scheinbar freiwillig das tun, was sie aus funktionalen Gründen tun sollen.
 
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