Supervision
Supervision heisst wörtlich übersetzt Übersicht oder Aufsicht.
In der Schweiz ist die Geschichte der Supervision eng verbunden mit der Sozialarbeit. Supervision entwickelte sich ursprünglich aus der Begleitung von Praktikanten heraus. Die Vokabeln Praxisbegleitung und Praxisberatung zeugen noch heute von dieser Entwicklung.
Definition
Supervision ist ein auf das Arbeit- und Berufsleben zugeschnittener professioneller Beratungsansatz, der sich an Berufsleute in unterschiedlichen Arbeitsfeldern und unterschiedlichen Funktionen richtet. Sie bietet qualifizierte Unterstützung bei der Bewältigung beruflicher Aufgaben und der Reflexion beruflichen Handelns.
Aufgaben und Zielsetzung
Supervision setzt sich zum Ziel, Lern-, Veränderungs- und Entwicklungsprozesse bei Einzelpersonen, Gruppen und Teams zu begleiten und zu optimieren. Sie arbeitet dabei auf der Reflexions-, Analyse-, und Handlungsebene.
Supervision bezieht immer den Kontext der Gesamtorganisation und die Besonderheiten des Fachgebietes, in dem die zu Beratenden tätig sind, mit ein.
Die qualitative Verbesserung von Berufsarbeit gehört zu den wichtigen Zielen von Supervision, verbunden mit dem Anspruch, Bindeglied zu sein zwischen Stabilität und Wandel in Arbeit und Beruf.
Tätigkeiten:
Sie sind hier nur stichwortartig beschrieben. Ein separates BSO-Papier enthält einen differenzierten Tätigkeitskatalog.
Einzelsupervision: Das Ziel ist, die persönliche und die fachliche Qualifikation von Einzelpersonen zu erweitern und zu vertiefen. Tätigkeiten dabei können sein:
„Training on the job“ für Berufspersonen in anspruchsvollen Tätigkeiten und Arbeitsfeldern; Beratung bei der Klärung von Rolle und Funktion; Vorbereitung auf die Übernahme neuer Funktionen in der Organisation; Anleitung in Umgang mit / in der Verarbeitung von Stress- und Konfliktsituationen; Beratung bezüglich der für die Berufsausübung nötigen persönlichen Lernfelder.
Gruppensupervision: Sie will Berufsleute mit gleicher und / oder polyvalenter Fachrichtung und Position unterstützen und anleiten, Projekte in einem spezifischen Arbeitsfeld zu konzipieren, zu entwickeln und umzusetzen; Auszubildende und / oder Berufsanfängerinnen / Berufsanfänger anleiten, ihr fachliches Grundwissen praxisbezogen und kontrolliert umzusetzen. Innerhalb von Organisationen begleitet Gruppensupervision Projekte oder ist ein Reflexions- und Übungsraum, z.B. für Positionsträgerinnen/ Positionsträger.
Teamsupervision: Sie versteht sich – unabhängig von Organisationsentwicklung – als teamorientierte Beratung, mit dem Ziel, Formen der Zusammenarbeit zu erneuern oder zu vertiefen bzw. die Arbeitsleistung im Team zu verbessern; Konfliktsituationen zu bearbeiten; Teams auf Veränderungen in der Organisation vorzubereiten und in der Umsetzungsphase zu begleiten. Im letzteren Fall ist Teamsupervision ein Teil von Organisationsentwicklung .
Fall-, Ausbildungs- und Lehrsupervision: Sie können mit Einzelpersonen und Gruppen durchgeführt werden. Generell steht eher ein bestimmtes Arbeitsfeld bzw. eine spezifische Lehr- oder Lernsituation im Mittelpunkt der Beratung. Sie erfordert von der beratenden Person Feldwissen und -erfahrung.