Resilienz
Resilienz bezeichnet zunächst in der Entwicklungspsychologie die Widerstandsfähigkeit von Kindern, sich trotz belastender Umstände und Bedingungen normal zu entwickeln. Ganz allgemein betrachtet ist Resilienz die Fähigkeit von Menschen, auf wechselnde Lebenssituationen und Anforderungen in sich ändernden Situationen flexibel und angemessen zu reagieren und stressreiche, frustrierende, schwierige und belastende Situationen ohne psychische Folgeschäden zu meistern, d.h., solchen außergewöhnlichen Belastungen ohne negative Folgen standzuhalten. Individuelle Unterschiede in der Resilienz können dann erklären, warum es bei manchen Menschen trotz vergleichbarer Belastung nicht zu solchen Folgen kommt, womit das Thema Resilienz im weitesten Sinn zum Themenbereich der Positiven Psychologie gerechnet werden kann.
Der Begriff der Resilienz (“resilire” bedeutet “zurückspringen” oder “abprallen”) stammt ursprünglich aus der Physik und bedeutet dort so viel wie “in seinen ursprünglichen Zustand zurückkehren”, wobei damit die Eigenschaften von Materialien beschrieben werden, elastisch und flexibel auf äußere Einwirkungen zu reagieren und dabei dennoch ihre Form zu bewahren.
Resilienz im Alltag
Resilient zu sein bedeutet für den Einzelnen, erfolgreich mit belastenden Lebensumständen und mit den negativen Folgen von Stress umzugehen, d.h. Resilienz ist so etwas wie die psychische Widerstandsfähigkeit eines Menschen. Es ist entscheidend, sich durch Widerstände im Leben nicht entmutigen zu lassen, sondern daraus zu lernen und diese Erfahrungen in das eigene Leben zu integrieren. Ein Grund- oder Urvertrauen, das sich in der Kindheit bildet, ist dazu bedeutsam, aber auch die genetische Ausstattung bestimmt die seelische Widerstandsfähigkeit mit. Das Grundvertrauen resilienter Menschen zeigt sich etwa in guten Beziehungen zu Freunden und Partnern und in einem positiven Selbstbild. Diese Menschen sind breiter interessiert, diszipliniert, neigen weniger zu Katastrophenphantasien und suchen auch bei Schicksalsschlägen nach positiven Aspekten, engagieren sich dort, wo sie Freude erleben und treten für ihr Glücklichsein ein. Anhaltende negative Gefühle, schwelende Unzufriedenheit und Anspannung begünstigen psychische Krankheiten, während eine positive Gestimmtheit das kreative Denken fördert und entspannt.